PISA-Ländervergleich

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Programme for International Student Assessment (PISA) ist der Name der internationalen Schulleistungsstudie der OECD (Organisation for Economic Co-operation and Development). Die Studie soll erfassen, welche Fähigkeiten und Kompetenzen Schülerinnen und Schüler am Ende ihrer Pflichtschulzeit erworben haben, um aktiv an der Gesellschaft teilhaben zu können.

Hintergründe[1]

  • PISA-Studien werden seit dem Jahr 2000 alle drei Jahre durchgeführt.
  • Untersucht werden die Leistungen von 15-jährigen Schülerinnen und Schülern sowie deren Lernmotivation, ihre Selbsteinschätzung und ihre Lernstrategien.
  • Gegenstand der Tests ist nicht das Beherrschen von Lehrplaninhalten, sondern die Fähigkeit oder Kompetenz, Wissen in der Praxis anzuwenden.
  • Zusätzlich wird untersucht, welchen Einfluss soziale Herkunft, Geschlecht oder Migrationshintergrund auf das Leistungsniveau hat.

Kompetenzbereiche

PISA umfasst drei wichtige Kompetenzbereiche:

  • Lesekompetenz
  • Mathematische Kompetenz
  • Naturwissenschaftliche Kompetenz

Lesekompetenz

Im Bereich Lesekompetenz wird der lernorientierte Umgang der Schülerinnen und Schüler mit geschriebenen Texten erhoben, dabei sind vor allem folgende Punkte von Bedeutung:

  • Das Verständnis geschriebener Texte sowie die Fähigkeit, diese zu nutzen und über sie zu reflektieren, um eigene Ziele zu erreichen, das eigene Wissen und Potential weiterzuentwickeln und am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.
  • PISA untersucht „Lesen, um zu lernen“ und nicht „Lesen lernen“, weshalb grundlegende Lesefertigkeiten nicht geprüft werden.

Gegenstand sind folgende Wissensbereiche:

  • kontinuierliche Texte wie Erzählungen, Darlegungen und Argumentationen
  • nicht-kontinuierliche Texte wie Grafiken, Formulare und Listen

Die relevanten Kompetenzen beinhalten:

  • Informationen ermitteln
  • textbezogenes Interpretieren
  • Reflektieren und Bewerten

Die Texte werden dabei unterschiedlichen Kontexten entnommen:

  • privater Kontext (z. B. ein persönlicher Brief)
  • öffentlicher Kontext (z. B. amtliche Dokumente)
  • beruflicher Kontext (z. B. Berichte)
  • bildungsbezogener Kontext (z. B. Schulbücher)

Mathematische Kompetenz

„Mathematische Kompetenz beschreibt, wie weit jemand in der Lage ist, zu verstehen und zu erkennen, welche Rolle Mathematik in der Welt spielt, fundierte Urteile abzugeben und die Mathematik zu nutzen, und sich mit ihr in einer Weise zu befassen, die den Anforderungen im Leben dieser Person als konstruktives, engagiertes und reflektierendes Mitglied der Gesellschaft entspricht.

Mathematische Grundbildung bezieht sich auf eine umfassendere, funktionelle Nutzung der Mathematik. Mathematik-Engagement setzt die Fähigkeit voraus, mathematische Probleme in verschiedenen Situationen zu erkennen und zu formulieren.“

Gegenstand sind folgende Wissensbereiche:

  • quantitatives Denken
  • Raum und Form
  • Veränderung und funktionale Abhängigkeiten
  • Zufall und Wahrscheinlichkeit

Die relevanten Kompetenzen erstrecken sich über:

  • Wiedergabe einfacher mathematischer Verfahren
  • Herstellen von Zusammenhängen
  • mathematisches Denken

Die Aufgaben werden unterschiedlichen Kontexten entnommen:

  • privater Kontext
  • bildungsbezogener und beruflicher Kontext
  • öffentlicher Kontext
  • wissenschaftlicher Kontext

Naturwissenschaftliche Kompetenz

Als naturwissenschaftlich kompetent gilt, wer

  • naturwissenschaftliches Wissen besitzt und dieses auch anwendet
  • in der Lage ist, Fragestellungen zu identifizieren
  • neue Kenntnisse erwirbt, um naturwissenschaftliche Phänomene zu erklären
  • aus Beweisen Schlussfolgerungen ziehen kann
  • charakteristische Eigenschaften der Naturwissenschaften als eine Form menschlichen Wissens und Forschens versteht und erkennt
  • weiß, wie Naturwissenschaften und Technologie unsere materielle, intellektuelle und kulturelle Umgebung prägen
  • sich mit naturwissenschaftlichen Themen und Ideen befasst und diese reflektiert

Naturwissenschaftliche Grundbildung setzt das Verständnis naturwissenschaftlicher Konzepte sowie die Fähigkeit voraus, eine naturwissenschaftliche Perspektive anzuwenden und über Befunde in naturwissenschaftlicher Weise nachzudenken.

Sie umfasst die Wissensbereiche:

  • Naturwissenschaftliches Wissen, z. B. physikalische Systeme, lebende Systeme, Erde und Weltraum, technologische Systeme
  • Wissen über Naturwissenschaften, z. B. naturwissenschaftliche Untersuchungen und Erklärungen

Die relevanten Kompetenzen beinhalten:

  • naturwissenschaftliche Fragestellungen erkennen
  • naturwissenschaftliche Phänomene erklären
  • naturwissenschaftliche Beweise heranziehen

Anwendungsbereiche der Naturwissenschaften mit Schwerpunkt auf den persönlichen, sozialen und globalen Lebenskontext:

  • Gesundheit
  • natürliche Ressourcen
  • Umwelt
  • Gefahren
  • aktuelle Entwicklungen in Forschung und Technologie

Teilnehmende Länder

Deutsche Teilnahme: Deutschland hat sich an den Studien in den Jahren 2000, 2003, 2006, 2009, 2012, 2015 und 2018 beteiligt.

Ergebnisse

Die Ergebnisse aller bisherigen PISA Studien können in der iLibrary der OECD abgerufen werden.

Verwandte Seiten

Quellen

Dieser Artikel ist gültig bis 2020-10-13 }