Studieninteressierte an einem Lehramtsstudium Informatik: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Sie haben Interesse an einem Lehramtsstudium Informatik?'''


Ihr Abitur steht vor der Tür oder ist bereits geschafft und Sie möchten nun ein Lehramtsstudium Informatik aufnehmen? Sie haben bereits etwas anderes studiert und möchten nun in ein Lehramtsstudium Informatik wechseln? Dann sind Sie hier richtig.


Auf unseren Seiten für Studieninteressierte für ein Lehramtsstudium Informatik haben wir alle relevanten Informationen zum Studienbeginn für Sie zusammengestellt:
'''Sie interessieren sich für ein Lehramtsstudium Informatik?'''


* Sie möchten zunächst einmal ein paar allgemeine Informationen dazu, was die Wissenschaft Informatik eigentlich zum Gegenstand hat, was davon im Schulfach unterrichtet wird und was das Berufsbild einer Informatiklehrerin bzw. eines Informatiklehrers auszeichnet? Dann finden Sie hier eine Antwort auf die Frage "Was ist Informatik?" sowie Informationen zum Schulfach Informatik, zum Berufsbild Informatiklehrer/-in und aktuellen Berufsaussichten.
Sie befinden sich kurz vor oder nach dem Abitur und möchten nun ein
* Möchten Sie weitere Informationen über das Berufsbild einer Informatiklehrerin oder eines Informatiklehrers erhalten, empfehlen wir Ihnen das Portal des Deutschen Bildungsservers zur Lehrerausbildung, das viele grundlegende und auch weiterführende Informationen beinhaltet.
Lehramtsstudium Informatik aufnehmen? Sie haben bereits etwas anderes
* Sie möchten sich über Voraussetzungen, Ziele und Aufbau eines Lehramtsstudiums Informatik informieren? Sie möchten erfahren, für welche Schulformen und in welchen Fächerkombinationen ein Lehramtsstudium Informatik möglich ist? Dann besuchen Sie unsere Seite zum Lehramtsstudium Informatik.
studiert und streben nun einen Fachrichtungswechsel zum Lehramtsstudium
* Sie suchen vertiefte Angaben zu Studienplänen, Lehrveranstaltungen sowie zum Staatsexamen? Dann besuchen Sie unsere Seiten für Studierende.
Informatik an? Dann sind Sie hier richtig.
* Sie suchen verfügbare Informationsblätter und -broschüren rund um das Lehramtsstudium Informatik sowie seine Kombinationsfächer oder die Prüfungsordnungen? Besuchen Sie unser Infocenter. Dort finden Studienfachwechsler auch das Vorgehen sowie Formulare für die Anerkennung vorheriger Studienleistungen.
* Sie wissen bereits, dass Sie ein Lehramtsstudium Informatik aufnehmen möchten und suchen Informationen zur Einschreibung? Diese finden Sie hier. Beachten Sie auch unsere aktuellen Informationen für Studienanfänger/-innen.


Sie haben noch weitere Fragen, die Sie mit dem Informationsangebot auf diesen Seiten noch nicht klären konnten? Dann nehmen Sie doch mit uns in der Studienberatung Kontakt auf.
Eine erste Übersicht finden Sie auch im [https://www.ddi.wiwi.uni-due.de/fileadmin/fileupload/I-DDI/Studieninhalte/Flyer_Lehramt_Informatik.pdf Info-Flyer zum Studiengang Lehramt Informatik].


=== Was ist Informatik? ===
Auf diesen Informationsseiten zum Lehramtsstudium Informatik haben wir
Die verbreitete Vorstellung, in der Informatik gehe es vorwiegend um die Nutzung von Standard-Software, um Programmierung und Administration von Computern, entspricht nicht der Realität. Der Informatiker Dijkstra formulierte dazu:
alle wichtigen Informationen rund um das Studium für Sie zusammengestellt:


"In der Informatik geht es genauso wenig um Computer, wie in der Astronomie um Teleskope".
* '''Worum geht es eigentlich in der Informatik, was davon wird in den Schulen unterrichtet und was sind eigentlich die Aufgaben einer Informatiklehrerperson?''' Die Abschnitte [[Studieninteressierte_an_einem_Lehramtsstudium_Informatik#Was_ist_Informatik.3F|Was ist Informatik?]], [[Studieninteressierte_an_einem_Lehramtsstudium_Informatik#Das_Schulfach_Informatik|Das Schulfach Informatik]] und [[Studieninteressierte_an_einem_Lehramtsstudium_Informatik#Berufsbild_Informatiklehrer.2Fin|Berufsbild Informatiklehrer*in]] werden Ihnen für diese Fragen erste Antworten geben.
* Für '''weiterführende Informationen über das generelle Berufsbild von Lehrer*innen''' empfehlen wir Ihnen das [http://www.bildungsserver.de/Lehrerbildung-816.html Portal des Deutschen Bildungsservers zur Lehrerausbildung]. Dort finden Sie detaillierte Informationen rund um Lehrerbildung und den Berufseinstieg. Wenn Sie herausfinden möchten, ob Sie für ein Lehramtsstudium prinzipiell geeignet sind, empfehlen wird Ihnen einen Besuch des das [http://www.cct-germany.de CCT-Portals].
* Der Abschnitt [[Studieninteressierte_an_einem_Lehramtsstudium_Informatik#Lehramtsstudium_Informatik|Lehramtsstudium Informatik]] gibt Ihnen Informationen darüber, welche '''Voraussetzungen Sie für ein Lehramtsstudium Informatik''' mitbringen sollten, welche Kombinationsfächer Sie wählen können, wozu Sie durch das Studium befähigt werden sowie weiterführende Links zu den Informationsseiten von Bachelor- und Master-Studiengängen.
* [[Studierende_im_Lehramtsstudiengang_Informatik#Studienpl.C3.A4ne|Studienpläne]], [[Studierende_im_Lehramtsstudiengang_Informatik#Modulhandb.C3.BCcher|Modulhandbücher]] und weitere Informationen werden auf unserer Seite für Studierende aufgelistet.
* Sie suchen '''verfügbares Informationsmaterial rund um das Lehramtsstudium Informatik''' an der Universität Duisburg-Essen, seine Kombinationsfächer, die Anerkennung von Prüfungsleistungen oder die Prüfungsordnungen? Dann besuchen Sie dazu unser [[Infocenter_zum_Lehramtsstudiengang_Informatik| Infocenter]].
* '''Wenn Sie bereits wissen, dass Sie ein Lehramtsstudium Informatik aufnehmen möchten, finden Sie im [[Studieninteressierte_an_einem_Lehramtsstudium_Informatik#Einschreibung|Artikel für Studieninteressierte]] weitere Informationen zur Einschreibung.'''
Zusätzlich haben wir auf unserer Seite [[Studierende_im_Lehramtsstudiengang_Informatik#Studienanf.C3.A4nger|Informationen für Studienanfänger*innen]] noch '''weitere Hinweise''' zusammengestellt.


Die Informatik hat sich zu einer umfassenden Grundlagen- und Querschnittsdisziplin entwickelt, die sich sowohl mit den technischen, organisatorischen und gesellschaftlichen als auch mit den theoretischen Fragen der Anwendung und Entwicklung von Informatiksystemen befasst. Ähnlich, wie Architekten Bauwerke vom Gespräch mit dem Bauherrn über ein Modell zum Produkt entwickeln, gehören zu den Aufgabenbereichen von Informatikern das systematische Analysieren von Anforderungen, das Entwerfen von Modellen und das zielgerichtete Realisieren von Informatiklösungen im Rahmen eines kreativen und kommunikativen Prozesses, der stets in enger Abstimmung mit Auftraggebern und Projektteams abläuft. Mit ihren Methoden der Formalisierung, der Modellbildung und der Simulation erschließt die Informatik neue Denk- und Arbeitsweisen in allen Bereichen der Natur- und Geisteswissenschaften und der Technik, im Bildungsbereich z. B. in den Teildisziplinen Wissensmanagement und E-Learning.
Für den Fall, dass unser Informationsangebot auf diesen Seiten Ihre '''Frage(n) noch nicht klären konnte''', bieten wir Ihnen gerne ein persönliches Gespräch in der [[Studienberatung_und_Kontakt_im_Lehramtsstudiengang_Informatik#Pers.C3.B6nliche_Studienberatung_durch_Mitglieder_des_Lehrstuhls_f.C3.BCr_Didaktik_der_Informatik|Studienberatung]] an.


Sie möchten es noch genauer wissen? Informieren Sie sich z. B. bei Wikipedia.
== <div id="WasIstInformatik">Was ist Informatik?</div> ==
Informatik steht oft in dem Ruf, sich vorwiegend mit der Bedienung von Standard-Software, Programmierung oder Administration von Computern zu beschäftigen. Diese allein auf den Computer fixierte Sichtweise ist jedoch zu kurz gegriffen. Der Informatiker Edsger W. Dijkstra formulierte dazu passend:


=== Das Schulfach Informatik ===
„In der Informatik geht es genauso wenig um Computer, wie in der Astronomie um Teleskope.
Informatik ist heute nahezu überall präsent, sei es in Computern selbst, in Mobiltelefonen, MP3-Playern, Automobilien, Spielekonsolen oder modernen LCD-TVs. In einer maßgeblich durch Informatiksysteme geprägten Welt ist die Beherrschung von Informatikmethoden und -werkzeugen zur vierten Kulturtechnik neben Schreiben, Lesen und Rechnen geworden. Daraus ergibt sich die gesellschaftliche Aufgabe, allen Menschen einen selbstbestimmten Umgang mit ihren Daten sowie eine Einschätzung der Möglichkeiten und Grenzen von Informatiksystemen zu ermöglichen. Das geschieht am besten in einem Schulfach Informatik mit dafür gut ausgebildeten Informatiklehrkräften.


Informatikunterricht gibt es in NRW in unterschiedlichen Ausprägungen als Wahl- bzw. Wahlpflichtfach an allen Schulformen. Ein gemeinsames Ziel ist die Vermittlung allgemein bildender, langlebiger Informatikkonzepte, die auch nach Ende der Schulbildung noch Gültigkeit haben, sowie deren Verknüpfung mit altersgemäßen Informatiksystemen bei der Lösung von schülergerechten Problemstellungen. All dies erfolgt eingebettet in guten Unterricht, der sich an didaktischen Grundsätzen orientiert, Schülerinnen und Schüler zu sachgerechter Kommunikation unter Verwendung informatischer Fachsprache, zu informatischem Strukturieren, Begründen, Bewerten und zur Kooperation anregt und informatische Erkenntnisse mit der Lebenswelt vernetzt.
Der '''Begriff Informatik''' geht zurück auf Karl Steinbuch, der diesen als Verschmelzung von „Information“ und „Automatik“ prägte. Dies deckt sich auch mit der offiziellen Definition aus dem „Duden Informatik A – Z“: Informatik ist die „Wissenschaft von der systematischen Darstellung, Speicherung, Verarbeitung und Übertragung von Informationen, besonders der automatisierten Verarbeitung mithilfe von Digitalrechnern (Computer).


Sie möchten konkret wissen, was im Unterricht welcher Schulform in welcher Jahrgangsstufe unterrichtet wird? Alle online verfügbaren Informatiklehrpläne für das Bundesland NRW finden Sie bei den Links.
Das '''Spektrum der Themen''' reicht dabei von '''technischen und organisatorischen Aspekten''' über '''theoretische Problemstellungen''' und deren mögliche praktische Lösung bis hin zu gesellschaftlichen Auswirkungen, die mit der Entwicklung und Anwendung von Informatiksystemen einhergehen. '''Kern der Gestaltung von Informatiksystemen''' ist ein hochkommunikativer und intensiver Planungs- und Modellierungsprozess, in dem in wechselnden Teams systematisch und unter Verwendung informatischer Modellierungstechniken Problemlösungen geplant und für die Implementierung vorbereitet werden. '''Die Vorstellung, Informatik bedeute „Isolation in Kellerräumen“ und der einzige „Kommunikationspartner“ sei der Computer, hat also mit der Realität nichts zu tun - im Gegenteil.''' Weiterhin beeinflussen Erkenntnisse und Techniken der Informatik viele andere Wissenschaftsdisziplinien: in der Informatik entwickelte [http://de.wikipedia.org/wiki/Mustererkennung Mustererkennungsverfahren] helfen bspw. beim Verstehen von [http://de.wikipedia.org/wiki/DNA-Sequenzanalyse Genomsequenzen] ebenso wie beim Identifizieren von spezifischen Merkmalen in [http://de.wikipedia.org/wiki/Computertomographie Computertomographien]. Techniken der [http://de.wikipedia.org/wiki/Künstliche_Intelligenz Künstlichen Intelligenz] halfen dabei, Entscheidungen zu unterstützen und bestimmte Verhaltensweisen zu erlernen. Theoretische Entwicklungen im Bereich der [http://de.wikipedia.org/wiki/Spieltheorie Spieltheorie] werden von Ökonomen für wirtschaftliche Entscheidungssituationen genutzt usw. '''Die Informatik ist also eine spannende Grundlagendisziplin mit vielen interdisziplinären Einflüssen.'''


=== Berufsbild Informatiklehrer/in ===
Weiterführende Informationen finden Sie z. B. auf [http://de.wikipedia.org/wiki/Informatik Wikipedia].
Informatiklehrkräfte werden an Gymnasien, Realschulen, Hauptschulen und beruflichen Schulen eingesetzt, um jungen Menschen allgemein bildende, studien- oder berufsvorbereitende Informatikinhalte zu vermitteln. Die Aufgaben einer Informatiklehrkraft liegen daher in der Planung, Vorbereitung, Durchführung, Reflexion und Bewertung von Informatikunterricht. Wesentliche Voraussetzungen für ein erfolgreiches Unterrichten sind dabei sowohl fundierte Kenntnisse in der Informatik, der Informatikdidaktik, der Erziehungswissenschaft und der Psychologie als auch die Freude an der Wissensvermittlung und an der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Das vorrangige Ziel Informatiklehrender ist es dabei, Unterrichtsinhalte motivierend, schülernah, verständlich und zielführend zu vermitteln. Hier spielt die Auswahl vorhandener und ggf. die Entwicklung eigener (softwarebasierter) Lernhilfen eine wichtige Rolle. Mit diesem Aufgabenbereich unterscheidet sich die Tätigkeit von Informatiklehrpersonen stark von der von Informatikerinnen und Informatikern.


=== Lehramtsstudium Informatik ===
== Das Schulfach Informatik ==
==== Voraussetzungen ====
Wenngleich Informatik nicht immer überall direkt sichtbar ist, so ist sie doch heutzutage beinahe omnipräsent. Offensichtlich ist dies bei der Speicherung von Daten in der Cloud, der Benutzung von Apps auf dem Smartphone oder dem Abruf dieser Seite aus dem Internet. Eher subtil findet man sie bei Spielekonsolen, Smart-TVs oder Echtzeitsystemen in Automobilen. In dieser stark durch die Allgegenwärtigkeit von Informatiksystemen geprägten Welt ist die Beherrschung von Informatikmethoden und -werkzeugen unabdingbar geworden, von manchen Autor*innen sogar als vierte Kulturtechnik neben Lesen, Schreiben und Rechnen beschrieben. Der '''Pflichtauftrag der Schule''' ist es, die heranwachsenden Lernenden zu einem selbstbestimmten Leben in der Gesellschaft zu erziehen, ihre Persönlichkeitsentwicklung voranzutreiben und auch zu gesellschaftlicher Teilhabe zu befähigen. ''' Das bedeutet auch, sie mit dem notwendigen Wissen und den erforderlichen Kompetenzen nicht nur zur Nutzung von Informatiksystemen, sondern auch und gerade zum Verstehen und zum kompetenten Umgang mit Phänomen im Zusammenhang mit Informatiksystemen, zur Mitgestaltung der digitalen Transformation auch durch Mitgestaltung von Informatiksystemen sowie zur kompetenten Beurteilung der Möglichkeiten und Grenzen von Informatiksystemen und deren Implikationen für Individuum und Gesellschaft zu befähigen. Das schließt Kompetenzen  zu einem selbstbestimmten und kompetenten Umgang mit den eigenen Daten mit ein. Dies wird durch ein Schulfach Informatik und den dafür gut ausgebildeten Lehrkräften erreicht.'''
Für ein Lehramtsstudium Informatik ist die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife erforderlich. Informatisches Arbeiten ist von einer analytischen und abstrakten Denkweise geprägt, die dem mathematischen Denken ähnlich ist. Um das Fach Informatik erfolgreich zu studieren, sind daher ein mathematisches Grundverständnis und Interesse an mathematisch-technischen Fragestellungen hilfreich. Weiterhin dient die Fähigkeit, komplexe Aufgaben genau zu durchdenken und planvoll zu lösen, dem Erfolg. Englischkenntnisse erleichtern die Lektüre von Fachliteratur. Bereits vor dem Studium erworbene Kenntnisse im Bereich der Programmierung sind beim Einstieg dienlich, aber ausdrücklich keine Voraussetzung zur Aufnahme eines Informatiklehramtsstudiums. Unerlässlich für eine Tätigkeit als Lehrkraft ist hingegen Freude an der Wissensvermittlung und an der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen.


==== Schularten, Fächerkombinationen ====
Informatikunterricht gibt es in NRW in '''unterschiedlichen Ausprägungen als Pflicht-, Wahl- bzw. Wahlpflichtfach an allen Schulformen'''. Da die Informatik eine sehr schnelllebige Wissenschaft ist, ist man stets bestrebt, langlebige Inhalte zu identifizieren und in den Kontext aktueller und altersangemessener Probleme zu Alltagserscheinungsformen der Informatik zu stellen. Besonderen Stellenwert im Unterricht genießt die Vermittlung und Anwendung von '''Problemlösungsstrategien und Modellierungstechniken''' der Informatik, mit deren Hilfe die Lernenden auch zum '''Begründen, Bewerten und Kooperieren''' und zur '''Verwendung informatischer Fachsprache''' angeleitet werden.
Informatiklehrkräfte unterrichten an Gymnasien, Realschulen, Berufsschulen, Hauptschulen und anderen Schularten. In Deutschland unterrichten Lehrerinnen und Lehrer in der Regel mindestens zwei Fächer, wobei an der Universität Duisburg-Essen ein Lehramtsstudium Informatik in folgender Weise mit anderen Unterrichtsfächern kombiniert werden kann:


* Liste folgt
Wenn Sie sich für '''konkrete Ziele''' der und Materialien zur '''informatischen Bildung nicht nur, aber auch in NRW''' interessieren, empfehlen wir Ihnen die [[Links_zum_Lehramtsstudium_Informatik_und_zu_Informatik_in_der_Schule|entsprechenden Links unserer Sammlung]].


==== Ziele des Studiums ====
== Berufsbild Informatiklehrer*in ==
Das übergeordnete Ziel aller Lehramtsstudiengänge Informatik ist es, Studierenden wissenschaftlich fundiert die relevanten fachlichen und fachdidaktischen Kompetenzen zu vermitteln, die für eine Tätigkeit als Informatiklehrkraft an Schulen benötigt werden. Die Studierenden eignen sich eine fundierte Fachsprache an, lernen vielfältige informatikspezifische Methoden und Arbeitsweisen kennen und anwenden, wie z. B. informatisches Modellieren bestehender oder geplanter Informatiksysteme, algorithmisches Denken, Implementieren, Beweisen oder das Arbeiten in Projekten. Damit erwerben sie die fachlichen Voraussetzungen, um informatische Sachverhalte in verschiedenen Anwendungen sowie die damit verbundenen gesellschaftlichen Auswirkungen erfassen, bewerten und erklären zu können. Im Rahmen der pädagogischen und fachdidaktischen Ausbildung werden die Studierenden in die Lage versetzt, zentrale, allgemein- oder berufsbildende Lerninhalte für vielfältige Zielgruppen von Schülern auszuwählen, didaktisch aufzubereiten, zu strukturieren und in modernem Unterricht motivierend und angemessen zu vermitteln. Die Studienabsolventinnen und -absolventen verfügen damit über anschlussfähiges fachwissenschaftliches und fachdidaktisches Wissen in Informatik, das es ihnen ermöglicht, gezielte Lehr-Lern-Prozesse im Fach Informatik zu gestalten und neue fachliche und fächerverbindende Entwicklungen selbstständig in den Unterricht und in die Schulentwicklung einzubringen.
Informatiklehrkräfte werden an allen Schulformen eingesetzt, um Lernenden allgemeinbildende, berufs- oder studienvorbereitende Informatikkompetenzen zu vermitteln. Kennzeichnende Aufgaben der Lehrkraft sind daher die Unterrichtsplanung, -vorbereitung, -durchführung, -reflexion und -bewertung. Um dies bestmöglich zu bewerkstelligen sind '''fundierte
Kenntnisse der Informatik, der Informatikdidaktik, der Erziehungswissenschaft und der Psychologie''' unabdingbar. Ferner sollte man Spaß an der Wissensvermittlung und der Zusammenarbeit mit jungen Menschen haben. Charakteristisch ist dabei die Schaffung von effektiven Lehr-Lern-Szenarien, welche durch die Lehrkraft in motivierender,
angemessener und zielführender Art und Weise arrangiert werden. Die Auswahl vorhandener oder Produktion neuer Lernhilfen, die allen Lernenden im Sinne eines modernen, differenzierenden Unterrichts einen Lernfortschritt ermöglicht, ist ebenfalls von großer Bedeutung. '''Zu beachten ist daher, dass sich die Aufgaben von Informatiker*innen und Informatikkräften wesentlich unterscheiden.''' Ein etwaiger Wechsel von einem Fachstudium in ein Lehramtsstudium (oder umgekehrt) sollte daher sehr gut überlegt sein.


==== Aufbau des Studiums ====
== Lehramtsstudium Informatik ==
Das Lehramtsstudium Informatik nach alter wie neuer Struktur beinhaltet fachwissenschaftliche und fachdidaktische Module der Informatik. Schwerpunkte im Bereich der Informatik bilden Programmierung, Datenbanken, Software Engineering, Netzwerkaspekte und Rechner- und Betriebssysteme. Fachdidaktischen Lehrveranstaltungen befassen sich mit Techniken, Methoden und Ansätzen zur Gestaltung von Lehr-Lern-Situationen in der Informatik sowie mit wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Lehren und Lernen in der Informatik. Bei den nachfolgend verlinkten Studiengangsinformationen finden Sie auch jeweils eine grafische Darstellung der jeweiligen Studiengangsstruktur:
=== Voraussetzungen ===
Um das Lehramtsstudium Informatik an der Universität Duisburg-Essen zu beginnen, benötigen Sie entweder die '''allgemeine Hochschulreife, die fachgebundene Hochschulreife oder einen als gleichwertig anerkannten Bildungsnachweis'''. Weitere Informationen können Sie der [https://www.uni-due.de/studienangebote/faq_lehramt.php Übersicht zu den Lehramtsstudiengängen der Universität Duisburg-Essen] entnehmen. Bedingt durch die historische Entwicklung der Wissenschaft Informatik spielt die Modellierung von Problemen eine große Rolle. Die
Abstrahierung von Fragestellungen auf eine formale Ebene, der Umgang mit Formalismen auf dieser Ebene, das Lösen von Problemen durch analytische Vorgehensweisen und die Interpretation der Ergebnisse spielen daher eine entscheidende Rolle während des gesamten Studiums. Diese Denkweise ist einer mathematischen recht ähnlich. Daher ist ein '''Interesse an solchen Problemlösungsprozessen''' hilfreich. '''Englischkenntnisse''' müssen in einem Umfang vorhanden sein, der es ermöglicht, auch Fachbücher und -artikel zu lesen, die in englischer Sprache verfasst sind. Sollten Sie bereits in der Schule Informatikunterricht besucht und/oder schon eine Programmiersprache erlernt haben, so ist dies zweifellos hilfreich, aber keinesfalls Zugangsvoraussetzung für das Lehramtsstudium Informatik. Wichtiger ist, dass Sie sich mit dem späteren Berufsbild als Informatiklehrkraft identifizieren können.


* [https://www.wiwi.uni-due.de/studium-lehre/lehramt/informatik-gyge-ba/informationen/ Bachelor-Studiengang]
=== Schularten, Fächerkombinationen ===
* [https://www.wiwi.uni-due.de/studium-lehre/lehramt/informatik-gyge-ma/informationen/ Master-Studiengang]
Informatiklehrkräfte unterrichten an Gymnasien, Gesamtschulen, Realschulen, Sekundarschulen, Hauptschulen, Berufsschulen und anderen Schularten. In Deutschland unterrichten Lehrer*innen in der Regel mindestens zwei Fächer. Alle derzeit '''möglichen Kombinationsfächer''' finden Sie im [[Infocenter_zum_Lehramtsstudiengang_Informatik#Kombinationsf.C3.A4cher_zum_Lehramtsstudium_Informatik|Infocenter zum Lehramtsstudium Informatik]]. Aktuell ist an der Universität Duisburg-Essen '''nur das Studium für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen (Sek. II) möglich'''.
* [https://www.wiwi.uni-due.de/studium-lehre/lehramt/informatik-gyge/informationen/ Staatsexamensstudiengang (auslaufend)]


=== Berufsaussichten ===
=== Ziele des Studiums ===
Detaillierte Informationen des Schulministeriums NRW zum Lehrerbedarf in NRW finden Sie hier: <blank>http://www.lpa1.nrw.de/Dienstbereiche/Aachen/Hinweise/Bedarfs_-_Prognosen.pdf</blank>. Demnach sind die Einstellungschancen trotz geringer quantitativer Bedeutung des Faches sehr gut bis hervorragend.
Nach erfolgreich abgeschlossenem Studium sind die Absolvent*innen in der Lage, Informatikunterricht so zu planen, durchzuführen und kriteriengeleitet zu reflektieren, dass darin '''aktuelle fachwissenschaftliche Inhalte mit fachdidaktischen Erkenntnissen verknüpft''' werden. Diese Kompetenzen werden genutzt, um einerseits gezielt Lehr-Lern-Prozesse im Informatikunterricht zu gestalten und um andererseits anschlussfähig bzgl. neuer fachlicher als auch pädagogischer Entwicklungen zu bleiben. Zum einen eignen sich die Studierenden daher im fachwissenschaftlichen Teil des Studiums Wissen und Kompetenzen im Bereich der Fachgebiete der theoretischen, angewandten und technischen Informatik sowie ihrer Auswirkung auf die Gesellschaft an. Dazu erlernen sie informatiktypische Methoden sowie Denk- und Arbeitsweisen, wie bspw. informatisches Modellieren bestehender oder geplanter Informatiksysteme, algorithmisches Denken, Implementieren, Beweisen oder das Arbeiten in Projekten. Dies befähigt die Studierenden in einer fundierten Fachsprache über informatische Problemstellungen zu kommunizieren sowie gesellschaftliche Auswirkungen kompetent erfassen, erklären und bewerten zu können. Zudem erfahren die Studierenden im Rahmen der pädagogischen, psychologischen und fachdidaktischen Ausbildung, wie Lernprozesse ablaufen, um daraus Schlussfolgerungen für lerngruppenadäquate Auswahl von Lehrinhalten, eine differenzierte Aufbereitung von Lernmaterial und motivierende Gestaltung von Lehr-Lern-Prozessen ziehen zu können.


=== Einschreibung ===
=== Aufbau des Studiums ===
Informationen zur Einschreibung bei Beginn eines Lehramtsstudiums Informatik oder zur Einschreibung in ein höheres Semester (z. B. im Falle eines Studienorts- und/oder -fachwechsels) finden Sie bei den Informationen zur Zulassung und Einschreibung der Universität Duisburg-Essen, vgl. <blank>https://www.uni-due.de/de/studium/einschreibung.php</blank>. Dort finden Sie auch die jeweiligen Termine und Fristen. Beachten Sie auch unsere aktuellen Informationen für Studienanfänger/-innen im Lehramtsstudium Informatik.
Das Lehramtsstudium Informatik beinhaltet '''fachwissenschaftliche und fachdidaktische Module der Informatik'''. Schwerpunkte im Bereich der Informatik bilden '''Programmierung, Modellierung, Datenbanken, Software Engineering, Netzwerk- und Sicherheitsaspekte sowie Rechner- und Betriebssysteme'''. Fachdidaktische Lehrveranstaltungen befassen sich mit '''Techniken, Methoden und Ansätzen zur Gestaltung von Lehr-Lern-Situationen in der Informatik sowie mit wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Lehren und Lernen in der Informatik'''. Bei den nachfolgend verlinkten Studiengangsinformationen finden Sie auch jeweils eine '''grafische Darstellung der jeweiligen Studiengangsstruktur''':
 
* [https://ddi.informatik.uni-due.de/studium-lehre/bachelor-lehramt-informatik-gyge/ Bachelor-Studiengang]
* [https://ddi.informatik.uni-due.de/studium-lehre/master-lehramt-informatik-gyge/ Master-Studiengang]
 
== Berufsaussichten ==
Bundesweit gibt es noch '''zu wenige grundständig ausgebildete Informatiklehrkräfte'''. Das ist in den jeweiligen Prognosen zum Lehrkräftebedarf der jeweiligen Landesschulministerien nachzulesen. Von Seiten des Landes NRW stammt die letzte [https://www.schulministerium.nrw/einstiegschancen veröffentlichte Prognose] aus dem Jahr 2023. Daraus ist ersichtlich, dass für das Unterrichtsfach Informatik an Haupt-, Real-, Sekundar- und Gesamtschulen in der Sek. I bei zwar geringer quantitativer Bedeutung des Faches die Einstellungschancen für neue Lehrkräfte hervorragend (bester möglicher Wert) sind.
Für Gymnasien und Gesamtschulen (Sek. II) sind die Einstellungschancen bei ebenfalls geringer quantitativer Bedeutung des Faches immer noch sehr gut (zweitbester möglicher Wert). Das bedeutet: Der '''Bedarf für Informatiklehrkräfte''' ist im Vergleich zu Fächern wie Deutsch und Mathematik eher gering. Da es aber nur eine deutlich geringere Zahl an Studierenden als in den Kernfächern gibt, sind deren Berufsaussichten '''sehr gut''' bis '''hervorragend'''. Durch die Einführung eines Pflichtfachs Informatik in den Jgst. 5 un 6 in allen Schulformen in NRW ist eher mit zusätzlich wachsendem Bedarf zu rechnen.
 
== Einschreibung ==
Informationen zur Einschreibung bei Beginn eines Lehramtsstudiums Informatik oder zur Einschreibung in ein höheres Semester (z. B. im Falle eines Studienorts- und/oder -fachwechsels) finden Sie bei den [https://www.uni-due.de/de/studium/einschreibung.php Einschreibeinformationen der Universität Duisburg-Essen]. Dort finden Sie auch die jeweiligen Termine und Fristen. Beachten Sie auch unsere aktuellen Informationen für [[Studierende_im_Lehramtsstudiengang_Informatik#Studienanf.C3.A4nger|Studienanfänger/-innen im Lehramtsstudium Informatik]].
 
Weiterführende Informationen zum Lehramtsstudiengang Informatik sowie zur Studienberatung für Studieninteressierte finden Sie auf der [[:Category:Lehramt Informatik|Startseite]].


[[Category:Lehramt Informatik]]
[[Category:Lehramt Informatik]]
{{Gültigkeit|DATUM=2024-06-17|KOMMENTAR=Die Informatik-Seiten werden vom Team Prof. Brinda gepflegt; Der Link zu den Berufsaussichten ist nicht mehr abrufbar, außerdem ist die geschilderte Prognose von unter Umständen nicht mehr aktuell}}

Aktuelle Version vom 23. September 2024, 13:20 Uhr


Sie interessieren sich für ein Lehramtsstudium Informatik?

Sie befinden sich kurz vor oder nach dem Abitur und möchten nun ein Lehramtsstudium Informatik aufnehmen? Sie haben bereits etwas anderes studiert und streben nun einen Fachrichtungswechsel zum Lehramtsstudium Informatik an? Dann sind Sie hier richtig.

Eine erste Übersicht finden Sie auch im Info-Flyer zum Studiengang Lehramt Informatik.

Auf diesen Informationsseiten zum Lehramtsstudium Informatik haben wir alle wichtigen Informationen rund um das Studium für Sie zusammengestellt:

  • Worum geht es eigentlich in der Informatik, was davon wird in den Schulen unterrichtet und was sind eigentlich die Aufgaben einer Informatiklehrerperson? Die Abschnitte Was ist Informatik?, Das Schulfach Informatik und Berufsbild Informatiklehrer*in werden Ihnen für diese Fragen erste Antworten geben.
  • Für weiterführende Informationen über das generelle Berufsbild von Lehrer*innen empfehlen wir Ihnen das Portal des Deutschen Bildungsservers zur Lehrerausbildung. Dort finden Sie detaillierte Informationen rund um Lehrerbildung und den Berufseinstieg. Wenn Sie herausfinden möchten, ob Sie für ein Lehramtsstudium prinzipiell geeignet sind, empfehlen wird Ihnen einen Besuch des das CCT-Portals.
  • Der Abschnitt Lehramtsstudium Informatik gibt Ihnen Informationen darüber, welche Voraussetzungen Sie für ein Lehramtsstudium Informatik mitbringen sollten, welche Kombinationsfächer Sie wählen können, wozu Sie durch das Studium befähigt werden sowie weiterführende Links zu den Informationsseiten von Bachelor- und Master-Studiengängen.
  • Studienpläne, Modulhandbücher und weitere Informationen werden auf unserer Seite für Studierende aufgelistet.
  • Sie suchen verfügbares Informationsmaterial rund um das Lehramtsstudium Informatik an der Universität Duisburg-Essen, seine Kombinationsfächer, die Anerkennung von Prüfungsleistungen oder die Prüfungsordnungen? Dann besuchen Sie dazu unser Infocenter.
  • Wenn Sie bereits wissen, dass Sie ein Lehramtsstudium Informatik aufnehmen möchten, finden Sie im Artikel für Studieninteressierte weitere Informationen zur Einschreibung.

Zusätzlich haben wir auf unserer Seite Informationen für Studienanfänger*innen noch weitere Hinweise zusammengestellt.

Für den Fall, dass unser Informationsangebot auf diesen Seiten Ihre Frage(n) noch nicht klären konnte, bieten wir Ihnen gerne ein persönliches Gespräch in der Studienberatung an.

Was ist Informatik?

Informatik steht oft in dem Ruf, sich vorwiegend mit der Bedienung von Standard-Software, Programmierung oder Administration von Computern zu beschäftigen. Diese allein auf den Computer fixierte Sichtweise ist jedoch zu kurz gegriffen. Der Informatiker Edsger W. Dijkstra formulierte dazu passend:

„In der Informatik geht es genauso wenig um Computer, wie in der Astronomie um Teleskope.“

Der Begriff Informatik geht zurück auf Karl Steinbuch, der diesen als Verschmelzung von „Information“ und „Automatik“ prägte. Dies deckt sich auch mit der offiziellen Definition aus dem „Duden Informatik A – Z“: Informatik ist die „Wissenschaft von der systematischen Darstellung, Speicherung, Verarbeitung und Übertragung von Informationen, besonders der automatisierten Verarbeitung mithilfe von Digitalrechnern (Computer).“

Das Spektrum der Themen reicht dabei von technischen und organisatorischen Aspekten über theoretische Problemstellungen und deren mögliche praktische Lösung bis hin zu gesellschaftlichen Auswirkungen, die mit der Entwicklung und Anwendung von Informatiksystemen einhergehen. Kern der Gestaltung von Informatiksystemen ist ein hochkommunikativer und intensiver Planungs- und Modellierungsprozess, in dem in wechselnden Teams systematisch und unter Verwendung informatischer Modellierungstechniken Problemlösungen geplant und für die Implementierung vorbereitet werden. Die Vorstellung, Informatik bedeute „Isolation in Kellerräumen“ und der einzige „Kommunikationspartner“ sei der Computer, hat also mit der Realität nichts zu tun - im Gegenteil. Weiterhin beeinflussen Erkenntnisse und Techniken der Informatik viele andere Wissenschaftsdisziplinien: in der Informatik entwickelte Mustererkennungsverfahren helfen bspw. beim Verstehen von Genomsequenzen ebenso wie beim Identifizieren von spezifischen Merkmalen in Computertomographien. Techniken der Künstlichen Intelligenz halfen dabei, Entscheidungen zu unterstützen und bestimmte Verhaltensweisen zu erlernen. Theoretische Entwicklungen im Bereich der Spieltheorie werden von Ökonomen für wirtschaftliche Entscheidungssituationen genutzt usw. Die Informatik ist also eine spannende Grundlagendisziplin mit vielen interdisziplinären Einflüssen.

Weiterführende Informationen finden Sie z. B. auf Wikipedia.

Das Schulfach Informatik

Wenngleich Informatik nicht immer überall direkt sichtbar ist, so ist sie doch heutzutage beinahe omnipräsent. Offensichtlich ist dies bei der Speicherung von Daten in der Cloud, der Benutzung von Apps auf dem Smartphone oder dem Abruf dieser Seite aus dem Internet. Eher subtil findet man sie bei Spielekonsolen, Smart-TVs oder Echtzeitsystemen in Automobilen. In dieser stark durch die Allgegenwärtigkeit von Informatiksystemen geprägten Welt ist die Beherrschung von Informatikmethoden und -werkzeugen unabdingbar geworden, von manchen Autor*innen sogar als vierte Kulturtechnik neben Lesen, Schreiben und Rechnen beschrieben. Der Pflichtauftrag der Schule ist es, die heranwachsenden Lernenden zu einem selbstbestimmten Leben in der Gesellschaft zu erziehen, ihre Persönlichkeitsentwicklung voranzutreiben und auch zu gesellschaftlicher Teilhabe zu befähigen. Das bedeutet auch, sie mit dem notwendigen Wissen und den erforderlichen Kompetenzen nicht nur zur Nutzung von Informatiksystemen, sondern auch und gerade zum Verstehen und zum kompetenten Umgang mit Phänomen im Zusammenhang mit Informatiksystemen, zur Mitgestaltung der digitalen Transformation auch durch Mitgestaltung von Informatiksystemen sowie zur kompetenten Beurteilung der Möglichkeiten und Grenzen von Informatiksystemen und deren Implikationen für Individuum und Gesellschaft zu befähigen. Das schließt Kompetenzen zu einem selbstbestimmten und kompetenten Umgang mit den eigenen Daten mit ein. Dies wird durch ein Schulfach Informatik und den dafür gut ausgebildeten Lehrkräften erreicht.

Informatikunterricht gibt es in NRW in unterschiedlichen Ausprägungen als Pflicht-, Wahl- bzw. Wahlpflichtfach an allen Schulformen. Da die Informatik eine sehr schnelllebige Wissenschaft ist, ist man stets bestrebt, langlebige Inhalte zu identifizieren und in den Kontext aktueller und altersangemessener Probleme zu Alltagserscheinungsformen der Informatik zu stellen. Besonderen Stellenwert im Unterricht genießt die Vermittlung und Anwendung von Problemlösungsstrategien und Modellierungstechniken der Informatik, mit deren Hilfe die Lernenden auch zum Begründen, Bewerten und Kooperieren und zur Verwendung informatischer Fachsprache angeleitet werden.

Wenn Sie sich für konkrete Ziele der und Materialien zur informatischen Bildung nicht nur, aber auch in NRW interessieren, empfehlen wir Ihnen die entsprechenden Links unserer Sammlung.

Berufsbild Informatiklehrer*in

Informatiklehrkräfte werden an allen Schulformen eingesetzt, um Lernenden allgemeinbildende, berufs- oder studienvorbereitende Informatikkompetenzen zu vermitteln. Kennzeichnende Aufgaben der Lehrkraft sind daher die Unterrichtsplanung, -vorbereitung, -durchführung, -reflexion und -bewertung. Um dies bestmöglich zu bewerkstelligen sind fundierte Kenntnisse der Informatik, der Informatikdidaktik, der Erziehungswissenschaft und der Psychologie unabdingbar. Ferner sollte man Spaß an der Wissensvermittlung und der Zusammenarbeit mit jungen Menschen haben. Charakteristisch ist dabei die Schaffung von effektiven Lehr-Lern-Szenarien, welche durch die Lehrkraft in motivierender, angemessener und zielführender Art und Weise arrangiert werden. Die Auswahl vorhandener oder Produktion neuer Lernhilfen, die allen Lernenden im Sinne eines modernen, differenzierenden Unterrichts einen Lernfortschritt ermöglicht, ist ebenfalls von großer Bedeutung. Zu beachten ist daher, dass sich die Aufgaben von Informatiker*innen und Informatikkräften wesentlich unterscheiden. Ein etwaiger Wechsel von einem Fachstudium in ein Lehramtsstudium (oder umgekehrt) sollte daher sehr gut überlegt sein.

Lehramtsstudium Informatik

Voraussetzungen

Um das Lehramtsstudium Informatik an der Universität Duisburg-Essen zu beginnen, benötigen Sie entweder die allgemeine Hochschulreife, die fachgebundene Hochschulreife oder einen als gleichwertig anerkannten Bildungsnachweis. Weitere Informationen können Sie der Übersicht zu den Lehramtsstudiengängen der Universität Duisburg-Essen entnehmen. Bedingt durch die historische Entwicklung der Wissenschaft Informatik spielt die Modellierung von Problemen eine große Rolle. Die Abstrahierung von Fragestellungen auf eine formale Ebene, der Umgang mit Formalismen auf dieser Ebene, das Lösen von Problemen durch analytische Vorgehensweisen und die Interpretation der Ergebnisse spielen daher eine entscheidende Rolle während des gesamten Studiums. Diese Denkweise ist einer mathematischen recht ähnlich. Daher ist ein Interesse an solchen Problemlösungsprozessen hilfreich. Englischkenntnisse müssen in einem Umfang vorhanden sein, der es ermöglicht, auch Fachbücher und -artikel zu lesen, die in englischer Sprache verfasst sind. Sollten Sie bereits in der Schule Informatikunterricht besucht und/oder schon eine Programmiersprache erlernt haben, so ist dies zweifellos hilfreich, aber keinesfalls Zugangsvoraussetzung für das Lehramtsstudium Informatik. Wichtiger ist, dass Sie sich mit dem späteren Berufsbild als Informatiklehrkraft identifizieren können.

Schularten, Fächerkombinationen

Informatiklehrkräfte unterrichten an Gymnasien, Gesamtschulen, Realschulen, Sekundarschulen, Hauptschulen, Berufsschulen und anderen Schularten. In Deutschland unterrichten Lehrer*innen in der Regel mindestens zwei Fächer. Alle derzeit möglichen Kombinationsfächer finden Sie im Infocenter zum Lehramtsstudium Informatik. Aktuell ist an der Universität Duisburg-Essen nur das Studium für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen (Sek. II) möglich.

Ziele des Studiums

Nach erfolgreich abgeschlossenem Studium sind die Absolvent*innen in der Lage, Informatikunterricht so zu planen, durchzuführen und kriteriengeleitet zu reflektieren, dass darin aktuelle fachwissenschaftliche Inhalte mit fachdidaktischen Erkenntnissen verknüpft werden. Diese Kompetenzen werden genutzt, um einerseits gezielt Lehr-Lern-Prozesse im Informatikunterricht zu gestalten und um andererseits anschlussfähig bzgl. neuer fachlicher als auch pädagogischer Entwicklungen zu bleiben. Zum einen eignen sich die Studierenden daher im fachwissenschaftlichen Teil des Studiums Wissen und Kompetenzen im Bereich der Fachgebiete der theoretischen, angewandten und technischen Informatik sowie ihrer Auswirkung auf die Gesellschaft an. Dazu erlernen sie informatiktypische Methoden sowie Denk- und Arbeitsweisen, wie bspw. informatisches Modellieren bestehender oder geplanter Informatiksysteme, algorithmisches Denken, Implementieren, Beweisen oder das Arbeiten in Projekten. Dies befähigt die Studierenden in einer fundierten Fachsprache über informatische Problemstellungen zu kommunizieren sowie gesellschaftliche Auswirkungen kompetent erfassen, erklären und bewerten zu können. Zudem erfahren die Studierenden im Rahmen der pädagogischen, psychologischen und fachdidaktischen Ausbildung, wie Lernprozesse ablaufen, um daraus Schlussfolgerungen für lerngruppenadäquate Auswahl von Lehrinhalten, eine differenzierte Aufbereitung von Lernmaterial und motivierende Gestaltung von Lehr-Lern-Prozessen ziehen zu können.

Aufbau des Studiums

Das Lehramtsstudium Informatik beinhaltet fachwissenschaftliche und fachdidaktische Module der Informatik. Schwerpunkte im Bereich der Informatik bilden Programmierung, Modellierung, Datenbanken, Software Engineering, Netzwerk- und Sicherheitsaspekte sowie Rechner- und Betriebssysteme. Fachdidaktische Lehrveranstaltungen befassen sich mit Techniken, Methoden und Ansätzen zur Gestaltung von Lehr-Lern-Situationen in der Informatik sowie mit wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Lehren und Lernen in der Informatik. Bei den nachfolgend verlinkten Studiengangsinformationen finden Sie auch jeweils eine grafische Darstellung der jeweiligen Studiengangsstruktur:

Berufsaussichten

Bundesweit gibt es noch zu wenige grundständig ausgebildete Informatiklehrkräfte. Das ist in den jeweiligen Prognosen zum Lehrkräftebedarf der jeweiligen Landesschulministerien nachzulesen. Von Seiten des Landes NRW stammt die letzte veröffentlichte Prognose aus dem Jahr 2023. Daraus ist ersichtlich, dass für das Unterrichtsfach Informatik an Haupt-, Real-, Sekundar- und Gesamtschulen in der Sek. I bei zwar geringer quantitativer Bedeutung des Faches die Einstellungschancen für neue Lehrkräfte hervorragend (bester möglicher Wert) sind. Für Gymnasien und Gesamtschulen (Sek. II) sind die Einstellungschancen bei ebenfalls geringer quantitativer Bedeutung des Faches immer noch sehr gut (zweitbester möglicher Wert). Das bedeutet: Der Bedarf für Informatiklehrkräfte ist im Vergleich zu Fächern wie Deutsch und Mathematik eher gering. Da es aber nur eine deutlich geringere Zahl an Studierenden als in den Kernfächern gibt, sind deren Berufsaussichten sehr gut bis hervorragend. Durch die Einführung eines Pflichtfachs Informatik in den Jgst. 5 un 6 in allen Schulformen in NRW ist eher mit zusätzlich wachsendem Bedarf zu rechnen.

Einschreibung

Informationen zur Einschreibung bei Beginn eines Lehramtsstudiums Informatik oder zur Einschreibung in ein höheres Semester (z. B. im Falle eines Studienorts- und/oder -fachwechsels) finden Sie bei den Einschreibeinformationen der Universität Duisburg-Essen. Dort finden Sie auch die jeweiligen Termine und Fristen. Beachten Sie auch unsere aktuellen Informationen für Studienanfänger/-innen im Lehramtsstudium Informatik.

Weiterführende Informationen zum Lehramtsstudiengang Informatik sowie zur Studienberatung für Studieninteressierte finden Sie auf der Startseite.

Dieser Artikel ist gültig bis 2024-06-17